Wohl keine der geschichtlichen Epochen hat weltweit eine solche Breitenwirkung entfaltet wie die Reformation des 16. Jahrhunderts. Sie hat das Mittelalter überwunden, in dem sie den „mündigen Christen” förderte, ihn befreite von Unwissenheit und Vormundschaft einer dringend reformbedürftigen Amtskirche.
Weimar und Jena werden seit langem als „Doppelstadt” bezeichnet. Anlässlich des 500. Jubiläums der Reformation 2017 soll an dieses kulturgeschichtlich einschneidende Ereignis, Persönlichkeiten und Erinnerungsorte in beiden Städten gedacht werden.
Die Frühromantiker waren mit Ausnahme von Brentano protestantisch geprägt. Erzogen im Geist der Aufklärung, wurde das Nachdenken über Gott zu einem Teil der Reflexion des Menschen über sich selbst. Das Christentum bekam im Zeitalter der Aufklärung, welches über Rechte und Freiheiten des Individuums stritt, besondere Bedeutung.
1756: Die junge hochgebildete evangelische Braunschweig-Wolfenbütteler Prinzessin Anna Amalia heiratet 16-jährig in Weimar ein. Zwei Jahre später ist sie Witwe, Mutter zweier Knaben und Obervormünderin für diese. Sie regiert und tritt gleichzeitig eine Kulturentwicklung los, die ihresgleichen in Deutschland sucht.